Donnerstag, 1. November 2012

The NEW 52's - WonderWoman


 

WonderWoman, die erste Superheldin, die erschaffen wurde, um auch eine weibliche Leserschaft für Comics zu begeistern (, was aber nicht funktionierte), ist zurück. DC hat innerhalb der NEW 52’s auch einen Relaunch von WonderWoman an den Start gebracht.
Als allererstes muss ich gestehen, dass ich das Artwork von Cliff Chiang besonders ansprechend finde. Nicht mehr plakativ und übertrieben koloriert, wie viele US-amerikanische Comics oft gezeichnet waren, sondern dezent präsentiert sich die neue WW einer neuen (und auch alten) Leserschaft. Um es so zu sagen: weniger ist oft mehr. Brian Azzarello, der auch 100 Bullets geschrieben hat, beschreitet mit seiner Interpretation von Dianas Herkunft neue Wege. Allgemein ist festzustellen, dass einige amerikanische Comics-Labels einige ihrer alten Figuren einem zeitgemäßen Relaunch unterziehen. Da ich zuerst Glory von Image gelesen habe, bevor ich WW in die Hand nahm, erinnerte mich der Stil von WW an Glory. Wahrscheinlich ist es eher umgekehrt. Nicht das ich damit sagen will, das Artwork sei sehr ähnlich, was es definitiv nicht ist, aber auch Image hat einen kompletten Bruch mit den Figuren von Rob Liefield gemacht (s. die Neu-Veröffentlichung von Prophet, die eher an Moebius erinnern – also näher an einem europäischen Stil). Auch die Geschichte von Glory ähnelt in gewisser Weise der Geschichte von WonderWoman.
Ich persönlich war/bin nicht vertraut mit WonderWoman aus der Vergangenheit, denn ich habe mich eher für männliche Superhelden begeistern lassen und die einzige wirkliche Lady, die mich im Comicbereich fasziniert, ist ein japanisches Cyborgmädchen – Alita. Nix desto trotz habe ich mich an WonderWoman herangetraut, da ich von Chiangs Artwork in der Vergangenheit immer sehr angetan war (Grendel).
Ich weiß nicht genau, aber ich habe gemischte Gefühle bzgl. WonderWoman. Die Story ist angelehnt an griechische Mythologie, was an sich ja nichts Schlechtes ist. Man kennt das Pantheon, die Götter und man kennt ihre charakterlichen Eigenschaften.
Zeus ist aus dem Olymp verschwunden, während eine Frau auf der Erde von Heras Gefolgsleuten verfolgt wird, denn sie wurde von Zeus geschwängert und Hera in ihrer unendlichen Eifersucht kann das nicht ertragen. Irgendwie fühlte ich mich an Sam Raimis Trashserie mit Mr. Jim Beam erinnert. WonderWoman befindet sich irgendwo auf der Erde, wird in den Konflikt mit einbezogen, kehrt zu ihrem Geburtsort zurück, eine Insel für Normalsterbliche nicht auffindbar, wo sie die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt und wieder abhaut, da sie mit dieser nicht ganz klar kommt. Große Ereignisse, Götter, die hier auf der Erde rumpfuschen, Kriege auslösen und vieles mehr, und das alles nur weil sie ein gestörtes Ego haben und mit mehr Komplexen  ausgestattet sind, als ihre menschlichen Abbilder, werden uns um die Ohren gehauen. Also in dem Sinne wirklich nichts Neues.
Ich fand die Erzählstruktur leicht verworren und viele der Charaktere, die eingeführt werden, werden erst nach und nach erklärt (oder auch gar nicht), was es nicht unbedingt leicht macht der Geschichte wirklich zu folgen. Für Menschen wie mich, die sich gar nicht mit der Background-Geschichte von WonderWoman auskennen, ist es schwierig in ihre Welt und deren Beziehungen zwischen den Göttern und Menschen einzutauchen. Wer ist diese Göttin, die sich als WonderWomans Schwester bezeichnet und auf der Amazoneninsel auftaucht und dadurch für kurze Zeit Chaos auslöst? Wir werden es noch erfahren, aber ich hätte mir mehr Erklärung gewünscht. Eine Story lebt nicht alleine von ihren grandiosen Bildern, und die sind in diesem Fall echt gut gelungen. Auch ist WonderWoman nicht unbedingt ein Teenie-Comic (, wobei ich sagen muss, dass alle NEW 52’s eher für Erwachsene sind). Es wurde diesmal nicht mit Gewalt gespart und einige splattrige Szenen sind darin enthalten, was ich durchaus positiv finde, da ich als erwachsener Leser auch Comics lesen will, die für mich gemacht sind. Auch wenn es dem kindlichen Genre der Superhelden entspringt. Ich werde dem zweiten Band auf jeden Fall eine Chance geben.

1 Kommentar:

  1. DC Universe-Figuren haben mich nie besonderst angesprochen, eben auch weil ich finde, dass sie oft zu stark koloriert sind. Wenn man ein Bild von DC-Universum Comics betrachtet bekommt man oft (zumindest geht es mir so)einen Farbflash.

    Wenn das neue WW in diesem Stil dezenter gestaltet ist,freu ich mich drauf reinzuschauen.
    Auch ich bin mit WW noch nicht vorbelastet. Ich werde es durchlesen und dann nochmals ein Feedback geben.

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