Samstag, 10. November 2012

Superman: Earth One




DC hat neben den Relaunchs der NEW 52´s auch zwei neue Serien parallel an den Start gebracht, die auch beim Nullpunkt wieder anfangen. Die eine Serie ist Batman, (siehe weiter unten,) die andere ist Superman.

Während Geoff Johns Batman sehr viel Lob erhält und eine sehr solide Story bietet, ist Superman auf geteilte Meinungen gestoßen. In den USA gab es neben positiven Reviews eine Reihe an Stimmen, die das Werk nicht besonders gut fanden.
Superman ist definitiv kein Meilenstein und keine Offenbarung, aber trotzdem noch gute Unterhaltung. Wahrscheinlich hätte ein anderer Autor mehr aus der Person von Clark Kent machen können, J. Michael Straczynski ist nicht der beste Geschichtenerzähler, wie seine Vita auch zeigt. Neben diversen Fernsehserien wie aus den 80ern Captain Power (kennt ihr die Serie noch?), Babylon 5, schrieb er das Drehbuch z.B. für den nicht ganz so guten Thor-Film, das Original-Script für den kommenden World War Z-Streifen und für Ninja Assassin, der grober Unfug war; vielleicht war meine Erwartungshaltung damals auch zu hoch: ein Ninja-Film, und dann auch noch von den Wachowski-Brüdern produziert! Aber nach den enttäuschenden Matrix-Sequels hätte mir das eigentlich klar sein müssen.

Clark Kent ist jung, um die 20 Jahre und zieht vom Lande nach dem Tod seines Ziehvaters nach Metropolis (DCs New York), um sein Glück in der Berufswelt zu suchen. Er ist Footballspieler und obwohl er im Vergleich zu den Steroidmonstern ein „Würstchen“ von der Statur ist, überzeugt er dennoch als sehr kompetenter und unbezwingbarer Spieler. Dazu noch das übliche: er will Journalist werden beim Daily Planet. Aber noch hat er die Rolle von Superman nicht angenommen, obwohl seine fürsorgliche Ziehmutter ihm schon sein Outfit genäht hat und ihn auf seine zukünftige Rolle vorbereitet. Sehr rasant passieren dann die Ereignisse, die Clark dazu zwingen sich nicht weiter zu verstecken, sondern zum Superhelden zu avancieren.
Tyrell, ein außerirdischer Bösewicht (-IGN beschreibt ihn ganz gut als Kreuzung von Lobo und David Bowie zur Ziggy Stardust-Zeit-), greift mit seiner Flotte die Erde an, auf der Suche nach dem letzten Kryptonier, um diesen zu eliminieren. Weshalb wissen wir noch nicht. Um Clark zu vernichten, offenbart er seine etwas megalomane Einstellung und ist bereit die ganze Welt nur für diese eine Person zu opfern. Hmmm – sehr fies. Anscheinend müssen Fieslinge immer derber werden. Clark kann sich nicht mehr verstecken und zurückhalten und zieht sich zum ersten Mal seinen Anzug an, bereit sich gegen die angreifenden Horden des Außerirdischen zu stellen; in alt bewehrter Spiderman-Style-Tradition: Mit großer Kraft kommt auch große Verantwortung. Naja, wenigstens haut er aber jemanden kaputt und bleibt keine Mimose.

So weit, so gut. Aber was macht Superman: Earth One interessant zum lesen?
Für Menschen wie mich, die nie wirklich sich groß für Superman begeistern lassen haben, ist es erstmal ein unterhaltsamer Auftakt und eine Einführung in seine Welt. Es gibt durchaus einige sehr gute Dialoge, Humor fehlt auch nicht und die Action hält sich nicht zurück. Gefallen hat mir die Farbgebung, die sehr viel mit dem Rot und Blau arbeitet, die Farben von Supermans Outfit. Die Kolorierung ist nicht sehr grell gehalten, das Rot und das Blau dominieren durchweg durch das Heft, wodurch Superman, auch wenn er selbst nicht auf jedem Bild gezeigt wird, immer omnipräsent bleibt. Schließlich ist er auch für uns Menschen ein Gott, der auf die Erde kam, um uns zu retten. Einigen der Bilder fehlt aber leider die Seele und sie wirken sehr emotionslos. Der Angriff der außerirdischen Invasoren erinnerte mich an einige Szenen von Independence Day, in denen die Riesenraumschiffe über den Skylines diverser Metropolen dieser Welt schweben. Sie sind sehr pompös geraten, aber offerieren keine Bilder, die man noch nicht kennt.
Superman selbst ist cool wie noch nie von der Optik; ständig rot flackernde Augen, sobald er im Supermode ist und wenn nicht, präsentiert er sich in einem zeitgemäßen Casual-Street-Look, der durchweg sympathisch wirkt; kein steifer Anzug mehr, kein dümmlicher Button-Up-Bürohengst mehr.

Es lässt sich sagen: keine Revolution, nichts weltbewegendes, aber auch nichts Schlechtes, wie viele Kritiker das Werk bezeichneten. Vielleicht sind richtige Superman-Fans nicht überzeugt; Nicht-Fanboys, wie mich, werden sich unterhalten fühlen, auch wenn Earth One keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Superman Earth One @ Panini

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