Freitag, 8. Februar 2013

Superagent Frankenstein, Animal Man & Swamp Thing



 
 
 
 
Ich bespreche diese drei Werke zusammen, denn obwohl es eigene Stories sind, die von zwei verschiedenen Autoren geschrieben werden, haben die drei Bände einiges an Berührungspunkten, direkt und indirekt.

Fangen wir mit Animal Man und Superagent Frankenstein an, die beide von Jeff Lemire geschrieben wurden. Buddy Baker, Familienvater, Schauspieler und Ökoaktivist und Animal Man, ist in der Lage die Eigenschaft von Tieren anzunehmen und mit ihnen zu kommunizieren durch seine Verbundenheit mit einem mystischen Lebensnetz, das Rot. (SwampThing, eine lebende Pflanze, ist mit dem Grün verbunden, aber dazu später mehr.) Buddy, der eigentlich nur ein ruhiges Leben mit seiner Familie will, findet sich auf einmal im Kampf und auf der Flucht vor einer Bedrohung, die das Rot und Grün vernichten will, die Fäule. Aus einem bestimmten Grund will die Fäule die Tochter von Buddy, die eine besondere Beziehung zum Rot hat, töten.

Band 1 bietet meiner Meinung nach nicht die besten Zeichnungen und die Story finde ich auch nicht wirklich leicht zugänglich, aber nachdem ich Superagent Frankenstein und Swampy las, traute ich mich nochmal an Animal Man heran und hatte Spaß, denn auch Frankenstein, ein Superagent im Kampf gegen Untote und Monster, begibt sich auf die Suche nach Buddy Baker, nach dem er als vermisst gemeldet wurde und trifft auf die Fäule, die aber allerdings an dem leblosen Frankenstein etwas verzweifelt.

Frankenstein fängt etwas schwerfällig an, nimmt aber in der zweiten Hälfte des Bands Geschwindigkeit auf und wird dann zu einem vergnüglichen „Höllen“-Ritt. Viele Kritiker erwähnten die Ähnlichkeit zu Mike Mignolas Hellyboy und BRPD, die durchaus gegeben ist, aber Frankenstein funktioniert innerhalb des DC-Universums wirklich gut als Anti-Superheld, der im Gegensatz zu den Metamenschen, im Verborgenen agieren muss und den Arsch der Welt wohl öfters gerettet hat als und bewusst ist und dafür keinen Ruhm kassiert. Die geschwollene Sprache Frankensteins trägt zur Hauptunterhaltung bei, denn er hört sich an, während er mit den Monstern kämpft, als ob er gerade in einem Shakespeare-Bühnenstück auftreten würde.

Swampy hat ja schon einige Dekaden hinter sich, der erfolgreichste Run war damals in den 80ern von Alan Moore, der Swamp Thing grundlegend neu gestaltete. Diesmal ist DCs Geheimwaffe Scott Snyder verantwortlich für die Abenteuer von Swamp Thing. Lemire und Snyder tauschen sich angeblich permanent über ihre DC-Welt, den Figuren und den Bedrohungen aus. Dadurch können viele Handlungsstränge gut miteinander kombiniert werden. Während Lemire seine Protagonisten in dem Kampf gegen die Fäule ziehen lässt, ergeht es SwampThing unter Snyder genauso. SwampThing, als Beschützer des Grüns, muss seine Rolle annehmen und die Ausbreitung der Fäule, die alles Leben vernichten will, verhindern. Aber davor muss er erst mal sein Menschsein aufgeben und Swamp Thing werden wollen. Und das scheint keine leichte Aufgabe zu sein den neuen Alec Holland von seiner Aufgabe zu überzeugen.

Ich war nie groß ein Leser der DC-Figuren, aber der Relaunch, der mit dem Mega-Event Flashpoint eingeleitet wurde, bietet sich perfekt an, sich quer durch das DC-Universum zu lesen und siehe an, der Scheiß ist top. Gerade die Möglichkeiten für die jungen Autoren, die miteinander kommunizieren, ein kohärentes, verflochtenes Universum zu gestalten ist wirklich gelungen. Die Charaktere sind nicht immer gleich ab der ersten Seite zugänglich, aber gibt man ihnen eine Chance, entfalten sie ihr Potential und man hat wirklich Freude am Lesen und Verstehen. Der Kampf gegen die Fäule, die sich über drei verschiedene Charakter-Storylines entfaltet, ist spannend dargestellt und ich warte auf die nächsten Bände voller Spannung, in der es dann endlich weitergeht.

Swamp Thing ist zeichnerisch durchweg gut, hat einen psychodelischen Touch und erinnert oft vom Artwork an die Plakate der 70er Jahre von Hendrix und anderen Hippie-Musikern. Frankenstein ist leicht schroff gezeichnet, was mir aber persönlich gefällt, da ich nicht unbedingt auf perfekt Linienführung stehe, während Animal Man sehr chaotisch vom Look ausfällt und mir nicht unbedingt gefällt, aber durch eine gute Story in Verbindung mit den anderen beiden Comics überzeugen kann.
 
(Alle drei Bände sind jeweils bei Panini erschienen.)


 


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