Sonntag, 3. November 2013

ShowmanKiller - Held ohne Herz


  • Gebundene Ausgabe: 56 Seiten
  • Verlag: Ehapa Comic Collec; Auflage: 1 (4. November 2011)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3770435001
  • ISBN-13: 978-3770435005


Der chilenische Tausendsassa Alejandro Jodorowsky, bekannt für surreale Filme, Science-Fiction und Western Comics, hat in Zusammenarbeit mit dem Zeichner Fructus die Trilogie ShowmanKiller erschaffen. Erzählt wird die Geschichte von einem unbezwingbaren intergalaktischen Krieger, der als ultimative Waffe durch Spermaauswahl, Zucht und Gen-Manipulation erschaffen wurde und auch aus diesem Grunde seine Nerven in frühster Jugend entfernt gekriegt hat. Keine Emotionen, keine Gefühle.  ShowmanKiller ist eiskalt und gnadenlos in seinen Schlachten, die er schlägt. Und diese sind nicht gerade unblutig.
Ein wenig erinnert die Figur des absoluten Über-Assassinen und Kriegers an die Hauptcharaktere aus Meta-Barone. Brutale, gefühlslose Super-Warrior, deren Leben allein dem Kampf dient. Im Gegensatz aber zu Meta-Barone ist ShowmanKiller nicht ganz so komplex, alleine der Umfang von drei Bänden, lässt die Möglichkeit einer großen Erzählung nicht zu. Während Meta-Barone uns eine epische Weltraum-Oper präsentiert, folgt ShowmanKiller zwar diesen Fußspuren, aber entwickelt nach dem ersten Band noch kein Gefühl beim Leser für die gleichen Dimensionen, das bedeutet aber nichts Schlechtes. ShowmanKiller ist kurz, knapp und aufgrund der wenigen Protagonisten auch leichter zu folgen. Dazu kommt ein guter Schuss wirklich schwarzen Humors, der nicht unbedingt jedem gefallen wird. Ich habe an vielen Stellen Lachen müssen. Wer Jodorowsky kennt, kennt seinen skurrilen, absurden und auch brutalen Humor, der hier absolut nicht fehlt. Die Zeichnungen von Fructus sind auf einem sehr hohen Niveau, erzeugen viel Atmosphäre, nur sind bei einigen Bildern die Gesichter hin und wieder etwas schwammig im Detail.

Fazit: ShowmanKiller ist für alle Jodorowsky-Fans definitiv ein Muss, zwar kommt es nicht an seine epischen Kult-Werke heran, ist aber ein gutes Lesevergnügen, das weiß zu unterhalten. Die Leser, die mit Jodorowsky nicht vertraut sind, finden mit ShowmanKiller einen leichten Einstieg in die verrückten Visionen des Chilenen. Man muss aber dazu sagen: ShowmanKiller ist brutal, blutig, durchgeknallt und schwarzhumorig. Wer sich von sowas nicht aufhalten lässt, wird damit seinen Spaß haben.   


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ShowmanKiller@Amazon

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