- Gebundene
Ausgabe: 56 Seiten
- Verlag: Egmont Comic Collection;
Auflage: 1 (13. Juni 2013)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3770436997
- ISBN-13: 978-3770436996
- Größe
und/oder Gewicht: 31,4 x 24,2 x 1 cm
Zeichner: José Luis
Munuera
Autor: Juan Díaz Canales
Fraternity spielt im Jahre 1863
während dem amerikanischen Bürgerkrieg. Ein reicher Geschäftsmann probiert
seine Vision einer sozialistischen Utopie zu verwirklichen und gründet die Gemeinde „New
Fraternity“. Während innere Probleme die Utopie zu zerstören drohen, sieht sich
die Gemeinde ebenso Gefahren von außerhalb des Ortes ausgesetzt. Ein Wolfsjunge, der von der Gemeinde gefunden und aufgenommen wurde, wird von einem geheimnisvollen überirdischen Wesen beschützt und schwarze Nordstaaten-Kriegsdesarteure suchen Zuflucht in „New Fraternity“.
Fraternity ist eine Mischung aus
Historiendrama und einer philosophischen Diskussion über alternative
Gesellschaftsformen gespickt mit Horror- und Fantasy-Elementen. Thoreaus Walden in einem Kollektiv ausgelebt und einem Sasquatch, der für Chaos sorgt, so ungefähr kann man Fraternity beschreiben. Die Dialoge der Bewohner der Dorfgemeinschaft
und deren Probleme bezüglich Ideale vs. Realität, fand ich sehr spannend und lesenswert.
Die Story enthält sehr viel Subtext über klassenlose Gesellschaften und
Hierarchien, Rassismus, Macht und Monetarismus. Vielleicht schon etwas zu viel für die 56
Seiten. Dennoch ist das ganze inhaltlich sehr stark. Aber auch nicht leicht
zugänglich. Ich habe innerhalb kurzer Zeit Fraternity zweimal gelesen; zum
einen, weil Fraternity Spaß macht, aber zum anderen wegen den starken Dialogen.
Zum Beispiel ist eine Frage, die gestellt wird: Ist es in Ordnung seine
antimilitaristischen Ideale zu verraten, um die Weiterexistenz der Dorfgemeinde
zu gewährleisten? Interessant und nicht leicht zu beantworten. Fraternity beinhaltet vieler solcher Ideen.
Mein einziges Manko ist, daß Fraternity grandios gezeichnet ist (Munuera, bekannt durch Arbeiten an Spirou, zeichnet Figuren voller Leben und
Emotionen, großartige Gesichtsausdrücke), aber die Farbgebung sehr düster und dunkel gehalten ist. Man muss
wirklich hinschauen; vielleicht ist das aber auch gut, denn man nimmt sich dadurch mehr
Zeit für die Zeichnungen. Die Bindung, das Hardcover, der Druck und das Papier (dickes & schweres Papier; man hält was zwischen den Fingern), wie man von Ehapa gewohnt ist, ist von sehr hoher Qualität und deutlich besser als bei diversen anderen Graphic-Novel und Comic-Verlagen.
In dem Moment, in dem Fraternity
Fahrt aufnimmt und sich zu entfalten beginnt, ist Band Eins leider mit einem
fiesen Cliffhanger zu Ende. Ahhh, und ich hätte gerne weitergelesen, um die
Verbindung der einzelnen Charaktere untereinander und den Gesamtplot besser zu
verstehen. Vor allem, was hat es mit Emilio und dem Dämonen auf sich? Leider muss ich jetzt bis August warten (zum Glück sind es ja nur zwei Monate). Aber ich warte auf jeden
Fall, denn das Ende der Geschichte kann ich mir nach dem starken ersten Band nicht entgehen
lassen.
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