Freitag, 21. Juni 2013

Fraternity



  • Gebundene Ausgabe: 56 Seiten
  • Verlag: Egmont Comic Collection; Auflage: 1 (13. Juni 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3770436997
  • ISBN-13: 978-3770436996
  • Größe und/oder Gewicht: 31,4 x 24,2 x 1 cm

Zeichner:  José Luis Munuera
Autor:       Juan Díaz Canales

Fraternity spielt im Jahre 1863 während dem amerikanischen Bürgerkrieg. Ein reicher Geschäftsmann probiert seine Vision einer sozialistischen Utopie zu verwirklichen und gründet die Gemeinde „New Fraternity“. Während innere Probleme die Utopie zu zerstören drohen, sieht sich die Gemeinde ebenso Gefahren von außerhalb des Ortes ausgesetzt. Ein Wolfsjunge, der von der Gemeinde gefunden und aufgenommen wurde, wird von einem geheimnisvollen überirdischen Wesen beschützt und schwarze Nordstaaten-Kriegsdesarteure suchen Zuflucht in „New Fraternity“.


(Originalzeichung aus Fraternity - Dämon mit Emilio, dem Wolfsjungen)


Fraternity ist eine Mischung aus Historiendrama und einer philosophischen Diskussion über alternative Gesellschaftsformen gespickt mit Horror- und Fantasy-Elementen. Thoreaus Walden in einem Kollektiv ausgelebt und einem Sasquatch, der für Chaos sorgt, so ungefähr kann man Fraternity beschreiben. Die Dialoge der Bewohner der Dorfgemeinschaft und deren Probleme bezüglich Ideale vs. Realität, fand ich sehr spannend und lesenswert. Die Story enthält sehr viel Subtext über klassenlose Gesellschaften und Hierarchien, Rassismus, Macht und Monetarismus. Vielleicht schon etwas zu viel für die 56 Seiten. Dennoch ist das ganze inhaltlich sehr stark. Aber auch nicht leicht zugänglich. Ich habe innerhalb kurzer Zeit Fraternity zweimal gelesen; zum einen, weil Fraternity Spaß macht, aber zum anderen wegen den starken Dialogen. Zum Beispiel ist eine Frage, die gestellt wird: Ist es in Ordnung seine antimilitaristischen Ideale zu verraten, um die Weiterexistenz der Dorfgemeinde zu gewährleisten? Interessant und nicht leicht zu beantworten. Fraternity beinhaltet vieler solcher Ideen.


(Originalzeichung/Entwurf aus Fraternity)

Mein einziges Manko ist, daß Fraternity grandios gezeichnet ist (Munuera, bekannt durch Arbeiten an Spirou, zeichnet Figuren voller Leben und Emotionen, großartige Gesichtsausdrücke), aber die Farbgebung sehr düster und dunkel gehalten ist. Man muss wirklich hinschauen; vielleicht ist das aber auch gut, denn man nimmt sich dadurch mehr Zeit für die Zeichnungen. Die Bindung, das Hardcover, der Druck und das Papier (dickes & schweres Papier; man hält was zwischen den Fingern),  wie man von Ehapa gewohnt ist, ist von sehr hoher Qualität und deutlich besser als bei diversen anderen Graphic-Novel und Comic-Verlagen.  

In dem Moment, in dem Fraternity Fahrt aufnimmt und sich zu entfalten beginnt, ist Band Eins leider mit einem fiesen Cliffhanger zu Ende. Ahhh, und ich hätte gerne weitergelesen, um die Verbindung der einzelnen Charaktere untereinander und den Gesamtplot besser zu verstehen. Vor allem, was hat es mit Emilio und dem Dämonen auf sich? Leider muss ich jetzt bis August warten (zum Glück sind es ja nur zwei Monate). Aber ich warte auf jeden Fall, denn das Ende der Geschichte kann ich mir nach dem starken ersten Band nicht entgehen lassen. 

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