Diese Woche findet ab Donnerstag einer der größten Comic-Veranstaltungen Deutschlands statt. Das Festival erstreckt sich über mehrere Gebäude in der Münchener Innenstadt. Diverse Ausstellungen werden angeboten, einige Zeichner halten Vorträge; im Großen und Ganzem eine sehr interessante Veranstaltung. Checkt das Programm aus. Ich werde am Freitag und Samstag da sein und nächste Woche ausführlich berichten. Und dann gibt es auch wieder Rezensionen. ;)
Mittwoch, 29. Mai 2013
Comic Festival München 2013
Nicht vergessen:
http://www.comicfestival-muenchen.de/
Montag, 20. Mai 2013
Marvel Max präsentiert: Nick Fury - Kriegsgeschichten
Garth Ennis und Goran Parlov. Ein
Dreamteam. Ein dynamisches Duo. Zwei, die nicht zu stoppen sind. Und Nick Fury
noch weniger. Garths Darstellung von Nick ist eigentlich auch nichts anderes
als Garths Punisher. Vielleicht nicht ganz mit dem Drang zum Töten, aber doch
sehr ähnlich. Nick Fury ist ein eiskalter Pragmatiker, Realist und Spion. Die
vernünftige Stimme eines Scholl-Latours bezüglich bewaffneter Konflikte. Vom
zweiten Weltkrieg über Indochina bis hin nach Kuba. Nick war überall dabei, hat
im Dreck gewühlt und sich selbst oft genug die Finger schmutzig gemacht, weil
er ein Patriot ist und an die USA glaubt. Dennoch sind die meisten seiner
Motive Edel und sein Handeln wohl überlegt. Ihm ist das Leben der Soldaten
wichtiger als die „Dirty Politics“ seiner Auftraggeber, die ihn deswegen öfters
lieber tot sehen würden. Dies ist die Geschichte des Mannes lange vor der
Gründung von S.H.I.E.L.D., Marvels Super-Geheimdienst.
Garth Ennis schildert ein
Portrait von einem Mann, der alle Seiten der Welt gesehen hat, das Böse und das
Gute und alles was dazwischen liegt. Wie
oben erwähnt, beschreibt er einen ähnlichen Charakter, wie seinen
Punisher. Hart außen, noch härter innen,
kompromisslos und zielstrebig im Handeln. Hat man Nick als Feind, ereilt einem
eigentlich das gleiche Schicksal, wie wenn man den Punisher als Feind hat.
Alternativen gibt es keine. Nick Fury ist ein knallharter Agententhriller, das
einen über den ganzen Globus führt. Die ganze Handlung ist in reale Momente der
Nachkriegsgeschichte eingebettet und macht das ganze umso spannender und
interessanter. Goran Parlov, der schon an Punisher mit Ennis zusammengearbeitet
hat (-Barracuda darf auch mal in die "Kamera" winken-), liefert wieder ordentliches Bildmaterial ab. Kantige Gesichter, schroffer
Style und eine gelungene Farbgebung. Für
Marvel finde ich diesen Take-On sehr ungewöhnlich. Nick Fury ist keine Superheldenerzählung, nein, überhaupt
tauchen keine Superhelden darin auf. Die ganze Atmosphäre katapultiert einen
zurück in die Zeit; der Hauch des Kalten Krieges ist omnipräsent.
Garth Ennis-Fans werden ihre Freude an diesem Band haben, obwohl Nick Fury nicht wirklich sonderlich originell ist, aber dennoch viel Spaß macht, gerade wenn man auf die trockenen Witze und den Style von Ennis steht.
Nick Fury @ Panini
Nick Fury @ Panini
Erscheint am:
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07.05.2013
|
Seiten:
|
148
|
Format:
|
SC
|
Original-Storys:
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FuryMAX 1-6
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Autor:
|
Garth Ennis
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Zeichner:
|
Goran Parlov
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Preis:
|
16,95 €
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Transmetropolitan - Schöne neue Welt
Transmetropolitan ist eine
dystopische Cyberpunk-Satire geschrieben von Warren Ellis, einem Großmeister der
Comicwelt, zwischen 1997-2002. Zentraler Charakter ist Spider Jerusalem,
ein durchgeknallter zynischer Reporter, angelehnt an den Gonzo-Journalist
Hunter S. Thompson.
Warren Ellis, bekannt für
thematische Schwerpunkte, die sich mit Posthumanismus, Transhumanismus,
Atheismus und diversen anderen tiefen philosophischen Fragen des Menschen
auseinandersetzen, erschuf mit Transmetropolitan ein Meilenstein des Genres.
Selten habe ich mit Begeisterung die rund 290 Seiten des ersten Sammelbandes so
schnell gelesen. Selten habe ich beim Lesen eines Comics so gelacht! Der erste
Band „Schöne neue Welt“ ist eine Aneinanderreihung von Kapiteln, die wie ein
Sammelsurium an transhumanen Ideen wirkt. Von Cyrogeniker über Moravecs
Theorien hin zu Körperveränderung und Hyperrealismus. Der Sub-Titel "Schöne Neue Welt" ist
Ansage!
Mehr über Warren Ellis auf: http://www.warrenellis.com/ und sein Comic-Label Avatar Press: http://www.avatarpress.com/ mit einigen kostenlosen Web-Comics.
Spider Jerusalem kehrt von seinem
Einsiedlertum in der Natur zurück in die Stadt, um seinen Bücher-Vertrag zu
erfüllen. Er kassierte fünf Jahre zuvor das Geld ab für zwei Bücher, die er nie
schrieb. Wegen einer drohenden Klage ist er gezwungen sein jetziges Leben
aufzugeben und an den Ort zurückzukehren, den er am meisten hasst. Spider
schießt in seinen Kolumnen verbal gegen die Politik, Polizeibrutalität,
Korruption mit einer sehr sarkastischen und zynischen Art. Jeder in der Stadt
ist irgendwie durchgeknallt und vor allem auf Drogen. Sogar die Computer. Das
macht das Leben nicht unbedingt leichter. Spiders Kampf gegen die Banalitäten
des Alltags, gegen die Blödmaschinen, für mehr Toleranz und Anerkennung von dem
„Anderen“ ist grandios und bitterböse zugleich. Zigaretten werden in Augen
ausgedrückt, in die Eier wird getreten und wenn es hart auf hart kommt, bringt
Spider den Darm-Disruptor zum Einsatz, der seinen Feinden einen schnellen Gang
zum Klo beschert. Eigentlich fuchtelt Spider meistens mit irgendeiner Form von
Knarre herum. In guter alter Thompson-Manier. Einige der ersten Kolumnen die
Spider schreibt, sind fast schon wörtliche Hunter S. Thompson Zitate, die stark
an Thompson Kampferklärung gegen Ende von „Rum Diaries“ erinnern. Vielleicht
hat mir auch deswegen Transmetropolitan gut gefallen, da ich selbst ein großer Hunter
S. Thompson-Fan bin und viele seiner Werke gelesen habe.
Warren Ellis schafft es verdammt
gut die Sprache von Thompson einzufangen und diese durch Spider wiederzugeben.
Das ist auch einer der größten Stärken von Transmetropolitan. Böse aberwitzige
Dialoge, die in Kombination mit den Bildern von Darick Robertson Bauchmuskelkrämpfe
auslösen, sind meiner persönlichen Meinung nach selten in Comics anzufinden. Auch vom Look erinnert Spider an seinen „realen“ Counterpart. Brille an, Kippe
im Mund und Glatze.
Transmetropolitan ist zurecht ein zeitloser Klassiker und wert gelesen zu werden!
Erscheint am:
|
14.05.2013
|
Seiten:
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292
|
Format:
|
Hardcover
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Original-Storys:
|
Transmetropolitan
1: Back on the Street
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Autor:
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Warren Ellis
|
Zeichner:
|
Darick Robertson
|
Preis:
|
29,95 €
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Freitag, 17. Mai 2013
Spawn - Origins Collection Band 1
1992. Das Jahr in dem eine neue Ära begann. Eine Revolution in der Comicwelt. Das Geburtsjahr eines neuen Independent-Comicverlags, gegründet von Zeichnern, die unzufrieden mit den Vorgaben ihrer Chefs und den Bossen der großen Firmen waren. Image entstand. Und mit Image veränderte sich alles. Die Zeichnungen, die Farbgebung, die Charaktere. Nichts würde mehr so sein wie vorher.
Ich weiß noch genau, ich war damals dreizehn Jahre alt und dank meines älteren Bruders und seinen Freunden, die Comics lasen, kriegte ich einen kleinen Teil der Hysterie bezüglich Todd McFarlane und seiner Truppe an Renegade-Zeichnern mit. Als ich die damaligen Zeichnungen betrachtete, verstand ich die Aufregung. Bis dahin hatte ich selbst solche Figuren nie gesehen. Kantiger, düsterer, brutaler und frischer. Das war eine Kampfansage an DC und Marvel, die man nicht übersehen konnten. Leider waren viele der Stories aber im Vergleich zu den Zeichnungen nicht gut. Das war das Problem, das Image oft hatte. Cyberforce, Youngblood, Pitt waren zwar coole Säue, aber inhaltlich wirkte das ganze oft sehr pubertär. Wohl der bekannteste Vertreter dumm-naiver Geschichten war und ist Rob Liefield, der für Figuren wie Glory und Prophet verantwortlich war, die letztes Jahr einen Neustart erlebt haben. Image, ebenfalls wie DC und Marvel, überarbeitet sein Universum und passt dies der Zeit an. In der Zwischenzeit hat Image seinen Platz neben Marvel und DC fest eingenommen und ist mit erfolgreichen Serien, wie "The Walking Dead" nicht mehr wegzudenken. So far, so good.
Spawn -Origins ist als wunderschöne HC-Ausgabe bei Panini erschienen und beinhaltet die ersten zwölf legendären Hefte der Spawn-Serie. Für alle, die die Hefte nicht besitzen, sich aber als Comicfans und -freaks bezeichnen, ist diese Ausgabe ein definitives Muss für jede Sammlung. Die, die mit Spawn nicht vertraut sind, werden beim ersten Lesen ihre wahre Freude haben, wenn der als Spawn wiederauferstandene Ex-Spion und Killer Al Simmons begreift, was ihm wiederfahren ist und vor allem, wenn er das erste Mal auf den sadistischen Violator trifft, einer der coolsten Comicfieslinge aller Zeiten. Der schwarze Humor wirkt immer noch nach zwanzig Jahren frisch. Erstaunlicherweise merkt man Spawn das Alter kaum an. Spawn war ein radikaler Neuanfang für die Welt der Comics und beim Durchblättern merk man sofort wieso. Nicht nur das Artwork und Story-Telling war innovativ, das ganze Layout und Bruch mit dem gängigen Panel-System springt einem sofort ins Auge. Doppelseiten werden genutzt, um Spawn beeindruckend in Szene zu setzen.
Nicht nur McFarlane hat an den Stories geschrieben, er ließ auch Frank Miller, Alan Moore und Neil Gaiman an die Figur heran und deren Kapitel sind wirklich abgefahren. Das hervorragende Cover-Artwork stammt von Greg Capullo, der einen unverkennbaren Stil besitzt und zur Zeit für DC zusammen mit Scott Snyder an der erfolgreichen Batman-Serie arbeitet.
Nicht nur McFarlane hat an den Stories geschrieben, er ließ auch Frank Miller, Alan Moore und Neil Gaiman an die Figur heran und deren Kapitel sind wirklich abgefahren. Das hervorragende Cover-Artwork stammt von Greg Capullo, der einen unverkennbaren Stil besitzt und zur Zeit für DC zusammen mit Scott Snyder an der erfolgreichen Batman-Serie arbeitet.
Erscheint am: | 16.04.2013 |
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Seiten: | 340 |
Format: | Hardcover |
Original-Storys: | Spawn 1-12 |
Autor: | Todd McFarlane, Alan Moore, Neil Gaiman, Dave Sim, Frank Miller |
Zeichner: | Todd McFarlane |
Preis: | 29,95 € |
Montag, 13. Mai 2013
Punisher 3 - Die Mission
Leider ist Band 3 die letzte Ausgabe, die von Rucka geschrieben wurde. Betonung liegt auf leider, denn ich hätte mir noch ein paar Punisher-Stories von dem Herrn vorstellen können. Er handelt die Figur absolut gut und ich fand das Feeling des Comics sehr düster und tough. So wie es sich für den Punisher gehört. Des weiteren hat mir der neue Look mit Vollbart sehr gefallen. (Vielleicht weil ich auch einen Vollbart trage?) Das Ende wirkt noch nicht ganz abgerundet. Eine Ausgabe hätte dem Rucka-Run definitiv nicht geschadet. Jedenfalls hört sich die Ankündigung für den nächsten Punisher dennoch dick an. Punisher vs. diverse Avengers. Da ist doch mein Herz auf Frank Castles Seite. Fand ich schon damals sehr erfrischend, als er das ganze Marvel-Universum killen durfte.
Band Drei führt die Geschichte von Rachel Cole-Alvares zu Ende, die im ersten Band, während ihrer Hochzeit ihren tragischen Anfang nahm. Wird Rachel der neue Sidekick von Punisher und ist das überhaupt mit dem Einzelgänger möglich, daß jemand ihm zur Seite steht?
Die Mission ist wieder sehr gut inszeniert, solide Action und eine spannende Handlung sorgen für wirklich explosiven Lesestoff. Und das ist beim Punisher, nachdem Garth Ennis sich an ihm abgearbeitet hat, nicht unbedingt eine leichte Aufgabe.
Schaut rein, es lohnt sich.
Erscheint am: | 23.04.2013 |
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Seiten: | 132 |
Format: | SC |
Original-Storys: | Punisher 11-16 |
Autor: | Greg Rucka |
Zeichner: | Mirco Colak, Mico Suayan, Marco Checchetto |
Preis: | 14,95 € |
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